Person

Beim Lektorat sollte die Person hinterm Rechner zugunsten der größtmöglichen Objektivität verschwinden und in der Lage sein, gleichzeitig die Position des Rezipienten wie auch des Autors einzunehmen – und so scheinen die Lektorinnen und Lektoren im Schatten der Autoren zu existieren. Eine fast unsichtbare, aber entscheidende Arbeit im „Maschinenraum der Literatur“, wie es der Verlagslektor Martin Hielscher formulierte. Ohne die Person geht es aber gerade im literarischen Bereich doch nicht. Hier ist auch der zwischenmenschliche Bereich entscheidend. Und spätestens, wenn ich für Sie vielleicht sogar noch Texte verfassen soll oder gar meine eigenen Arbeiten zur Veröffentlichung anbiete, fragt sich jeder zuerst, wer denn die Person dahinter ist.

Die Selbstvermarktung wie Selbstentblößung gelingt mir trotz eigener Homepage nur mäßig. Aus dem crossmedialen Aufmerksamkeitswettstreit, für den ich zwar auf Bestellung gerne Texte und Slogans beisteuere, versuche ich meine Person weitestgehend herauszuhalten. Ökonomisch betrachtet ist das eine absolut katastrophale Strategie. Aber selbst wenn und egal, was ich schreibe: Ich bin nicht das Produkt meiner Arbeit (das gilt erst recht für Auftragsarbeiten). Der Autor ist auch nicht der Protagonist. Welchen persönlichen Anspruch ich mit Sprache verbinde und warum ich das alles hier mache, kann bei größerem Interesse hier nachgelesen werden.

 

Einige Stationen:

seit 2016als Autor, Lektor und Übersetzer freiberuflich tätig; darüber hinaus als Honorarkraft in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein beschäftigt
2015sechsmonatiger Auslandsaufenthalt in Polen mit Praktikum an der  Gedenkstätte Bełżec (ehemaliges deutsches Vernichtungslager)
2013projektbezogene Tätigkeit als Lektor (studentische Hilfskraft) an der Philosophischen Fakultät der TU Dresden
2011–2015Master-Studium der Germanistik (Literatur- und Kulturwissenschaft) sowie Slawistik in Dresden
2009–2014Mitarbeit im Referat für politische Bildung des Studentenrats an der TU Dresden, davon drei Jahre als Referent
2007–2011Bachelor-Studium der Geschichte und Germanistik in Dresden

Veröffentlichungen (Auswahl):

Heute schon an morgen denken: Keine Zukunft ohne Fortschritt? In: Distanz, Nr. 7 (2022). S. 25–32.

Identität und Lüge. In: Distanz, Nr. 6 (2021). S. 61–72.

Eine Chance für das liberale Polen. In: Jungle World, Nr. 28 (2020).

Gedenken im Umbruch. In: Jungle World, Nr. 37 (2018).

Zeitlose Gemeinschaft. Zum Verhältnis zwischen studentischen Verbindungen und der Neuen Rechten. In: Studentenrat der TU Dresden: Ausgefuxt. Kritik an studentischen Verbindungen. Teil 1. Dresden: ohne Verlag 2017. S. 32–53.

Identitäre Kreise. Die Neue Rechte und die studentischen Verbindungen in Dresden. In: Studentenrat der TU Dresden: Ausgefuxt. Kritik an studentischen Verbindungen. Teil 2. Dresden: ohne Verlag 2017. S. 56–70.

Sehnsucht nach dem vorpolitischen Kollektiv. Das Verhältnis zwischen Neuer Rechter und studentischen Verbindungen am Beispiel Dresdens. In: Klose, Joachim; Walter Schmitz (Hrsg.): Freiheit, Angst und Provokation. Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der postdiktatorischen Gesellschaft. Dresden: Thelem 2016. S. 58–82.

Revolution ist Privateigentum; ders: Schlaraffenwand (Gedichte). In: Stura der HfBK Dresden (Hrsg.): Stand.Punkt. Politische Kunst in Theorie und Praxis. Dokumentation und Gedanken zur Ausstellung. Dresden: ohne Verlag 2013. O. S.

 

Onlinekolumnen (2010 bis 2013, auf keinverlag.de)

 

Vorträge:

„Zeitlose Werte“ oder Tradition als Selbstzweck? Zur gesellschaftlichen und politischen Rolle studentischer Verbindungen. Vortrag im Rahmen der Kritischen Einführungstage (KRETA) am 09.10.2017 in Dresden.

Die neue Gedenkstätte Bełżec als Erinnerungsort zwischen Konfrontation und Authentizität. Vortrag an der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein am 15.03.2017.